Wenn ich in ein Patientenzimmer komme, um ein Gespräch zu führen, frage ich zuerst, ob ich mich setzen dürfe (so wie hier). Diese Frage überrascht mein Gegenüber oft. Ich erinnere mich an einen Mann, der im Sterben lag und bereits sehr schläfrig war und zudem eine Demenz hatte. Als ich mich an sein Bett setzte, sagte er: „Wie schön, dass Sie mit mir auf Augenhöhe sprechen, das freut mich sehr!“ Er sprach nicht viel mehr, aber das wollte er mich gerne wissen lassen. Wenn ich daran denke, berührt es mich immer noch sehr.
Manchmal reichen schon kleine Gesten, damit andere sich wahrgenommen und respektiert fühlen.“
(Mainz, März 2022)